Was ist Homeschooling? Was ist Hausunterricht? Was sind Freilerner? Wieso gibt es eine Schulpflicht? Und was ist eine Bildungspflicht? Können das Alternativen zur jetzigen Situation sein? Muss oder sollte ein Umdenken stattfinden?
Was ist Homeschooling?
Was ist beim Homeschooling zu beachten?
Homeschooling in Deutschland – Alternativen
Waldorfschule
Eine Waldorfschule ist eine Schule, an der nach der von Rudolf Steiner begründeten Waldorfpädagogik unterrichtet wird. Die Waldorfpädagogik beruht auf der anthroposophischen Menschenkunde Rudolf Steiners (Wikipedia)
Konstitution
Jede Waldorfschule ist eine autonome Organisation, welche durch kollegiale Selbstverwaltung durch Eltern und Lehrer gemeinsam, das heißt ohne eine Direktion im üblichen Sinne, geleitet wird. Pädagogische und organisatorische Entscheidungen trifft die wöchentliche Lehrerkonferenz, an der auch der Geschäftsführer und der Schularzt teilnehmen. Spezielle Arbeitsfelder werden an kleinere Personengruppen innerhalb des Kollegiums delegiert (z. B. Baukreis, Finanzkreis oder Festkreis). Wirtschaftlich verantwortlich ist der Vorstand des Trägervereins, der Aufgaben einer Geschäftsführung übertragen kann. Schulträger ist zumeist ein Verein, dessen Mitglieder Eltern und Lehrer sein können.
Lehrplan
Der Lehrplan der Waldorfschulen ist kein festgelegter Katalog von Zielen und Themen. Der Lehrer ist die ‚Repräsentation der Welt‘ für das Kind. „Als Erkennender ist der Lehrer in der Lage, das jeweils Richtige an das Kind heranzutragen.“ Inhalte und Methoden werden nicht von der sachlichen Gliederung des Unterrichtsstoffes, sondern vom Entwicklungsstadium der Schüler her bestimmt. Ob Stoff und Methode als altersgemäß einzustufen sind, wird einerseits vermittels der anthroposophischen Menschenkunde beurteilt und steht in der Entscheidung des Lehrers, der ‚Lehrplan und Lehrziele von der menschlichen Wesenheit abliest‘. Der Wegweiser ist also das Kind selbst. ‚Das Lesen im Wesen des Kindes ersetzt das Lesen eines Lehrplanes.
Schulabschlüsse
An Waldorfschulen werden grundsätzlich alle Prüfungen für die in dem jeweiligen Bundesland möglichen staatlichen Schulabschlüsse angeboten. Das tatsächliche Angebot an Abschlüssen variiert je nach Bundesland und Schule. Die Regelschulzeit an deutschen Waldorfschulen beträgt zwölf Jahre bis zum Waldorfabschluss, dreizehn Jahre bis zum Abitur.
Montessoripädagogik
Montessoripädagogik ist ein von Maria Montessori ab 1907 entwickeltes und namentlich in Montessori-Schulen angewandtes pädagogisches Bildungskonzept, das die Zeitspanne vom Kleinkind bis zum jungen Erwachsenen
abdeckt. (Wikipedia)
Der traditionelle Klassenverband wird hier aufgehoben. Die Lehrer ermuntern zum freien Arbeiten. In Deutschland gibt es rund 200 weiterführende Montessori-Schulen
Die Montessorimethode wird oft als eine Philosophie beschrieben, die das Kind und seine Individualität in den Mittelpunkt stellt. Maria Montessori glaubte an den Eigenwert des Kindes. Vergleiche mit traditionellen Standards sind in der Montessoripraxis nicht erwünscht. Stattdessen meinen Montessori-Befürworter, dass Kinder frei lernen sollten, ohne Behinderung und Wertung. Montessori glaubte, dass sowohl Belohnungen als auch Strafen schädlich sind für die innere Einstellung des Menschen, dass Kinder ganz natürlich aus ihrer eigenen Motivation lernen wollen. Vor allem deshalb, weil es in ihrer Natur liege, am (erwachsenen) Leben teilhaben zu wollen.
Die Montessorimethode konzentriert sich als Pädagogik auf die Bedürfnisse, Talente und Begabungen des einzelnen Kindes. Montessori-Lehrer und -Pädagogen sind der Meinung, dass Kinder am besten in ihrem eigenen Rhythmus und in ihrer eigenen Art lernen. Kinder werden dazu ermutigt, das Tempo, das Thema und die Wiederholung der Lektionen selbstständig zu steuern. Dabei wird zugrunde gelegt, dass jede Abweichung vom Ideal des göttlichen Kindes eine Störung darstellt, die durch Einsatz von Lernmethoden behoben (normalisiert) werden kann.
Laut Maria Montessori selbst handelt es sich bei ihrer Pädagogik bzw. bei der sogenannten Montessori-Methode um „eine komplexe, pädagogische und soziale Bewegung, die unmittelbar aus der und durch die Offenbarung des Kindes entstanden ist.“
Das Leitmotiv der Methode ist die Pflege der natürlichen Freude des Kindes am Lernen. Nach Montessori stellt diese Freude am Lernen einen Kernbestandteil des Wesens eines jeden Kindes dar. Mit Respekt und Achtung unterstützt und angeleitet, führt sie zu einer Entwicklung einer in sich ruhenden und ausgeglichenen Persönlichkeit.
Freie Schule
Schule in freier Trägerschaft, nichtstaatliche Schule, siehe Privatschule. Alternativschule, Schule mit alternativem pädagogischen Konzept. (Wikipedia)
Die Zahl der freien alternativen Schulen steigt stetig an. Die Gründer sind häufig Lehrer, die der staatlichen Schule frustriert den Rücken gekehrt haben.
Internationale Schule
Bei den Internationalen Schulen handelt es sich um Schulen, die ihre Bildungsziele, Lehrpläne und Abschlüsse an ausländischer Kultur orientieren oder ausländische Schulformen verwenden, also eine Auslandsschule aus Sicht des Herkunftslandes. (Wikipedia)
Das Konzept Fremdsprachen in allen Bereichen anzuwenden, lockt Eltern, die einen Job im Ausland planen oder ihre Kinder auf eine internationale Karriere vorbereiten wollen. An den meisten bilingualen Schulen ist Englisch der Schwerpunkt.
Internate
Internat ist der Oberbegriff für Einrichtungen, in denen Schüler aller Altersstufen und aller Schularten wohnen und betreut werden und die einer Schule angegliedert sind. (Wikipedia)
Eltern, die die Interessen ihrer Kinder besonders fördern möchten, sollten ein Internat in ihre Liste der weiterführenden Schulen aufnehmen. Auch bei akuten Lernproblemen sind diese Schulen könnten diese Schulen Sinn machen.
Viele wurden von Lehrern oder Eltern gegründet, die sich bereits im Kinderladen oder in Elterninitiativen engagiert haben. „Eltern machen sich heute mehr Gedanken um die Schulzeit ihrer Kinder“, sagt Tilmann Kern, Geschäftsführer des Bundesverbands der Freien Alternativschulen.
Sie bevorzugen kleine Klassen und Schulkonzepte, die sich stärker an den Bedürfnissen ihrer Kinder orientieren. „Hier gibt es kein Lernen im Gleichschritt“, kommentiert Kern.
Auch bei den Alternativschulen gibt es die verschiedensten Konzepte. Alle setzen sie auf demokratischere Strukturen in der Schule und wollen den Kindern ermöglichen, ihre Zeit in der Schule selbst zu bestimmen.
Meist gibt es pro Jahrgang nur eine Klasse, zwischen 60 und 100 Schüler werden unterrichtet. Bis die ersten Schüler tatsächlich unterrichtet werden können, vergeht meist viel Zeit. Allein Entwicklung und Genehmigung des Konzepts brauchen ein bis zwei Jahre.
Großer Bedarf an Alternativen zu staatlichen Schulen
Eine der größten Hürden ist die Finanzierung. Je nach Bundesland gibt es eine Wartefrist von bis zu fünf Jahren, bis Zuschüsse vom Land für die Schule fließen. Viele Gründer verzweifeln an der Suche nach dem passenden Gebäude und den richtigen Pädagogen. Wer in der Alternativschule unterrichten will, braucht die Offenheit für alternative Bildungskonzepte.
Der Bedarf ist da, Ideen für Schulkonzepte auch. Verbände sind sich daher einig, dass die Förderung der freien Schulen ausgebaut werden muss. Dabei geht es nicht nur um die finanzielle Unterstützung, sondern auch darum, Hürden bei der Gründung neuer Schulen abzubauen. Für so manche Freilerner-Familie wäre eine eigene Schule die Alternative, nicht gegen Gesetze verstoßen zu müssen.